Der Garten im Oktober
Tipp 2023: Wer Singvögel im Garten unterstützen möchte, kann schon jetzt neue Nistkästen aufhängen. Diese dienen verschiedenen Höhlenbrütern bereits im Winter als Nachtquartier. Wichtig: Das Flugloch sollte entgegen der Hauptwetterrichtung nach Südosten oder Osten zeigen. Auch Fledermäuse oder Siebenschläfer (beide Säuger stehen unter Naturschutz) benutzen Nistkästen im Garten gern als Quartier für den Winterschlaf.
Faszinierend: Samen unter dem Mikroskop
Das Mikroskopieren von Pflanzensamen ist eine faszinierende Möglichkeit, ihre Struktur und Merkmale genauer zu untersuchen. Mit einem Lichtmikroskop mit hoher Vergrößerung kann man viele Details sichtbar machen, die mit bloßem Auge gar nicht zu erkennen wären. Dafür muss es kein Profi-Mikroskop sein. Auch einfache Schülermikroskope mit bis zu 40-facher Vergrößerung schaffen es die winzigen Samen von einer Seite darzustellen, wie man sie bisher noch nicht betrachtet hat. Manch ein Mikroskop bietet sogar die Möglichkeit durch das Aufsetzen eines Smartphones Fotos vom Gesehenen machen zu können. Für Kinder, aber auch Erwachsene, ergibt sich daraus die Möglichkeit ein Pflanzensamenbuch zu gestalten. Neben einem Foto der mikroskopierten Samen, kann der originale Pflanzensamen eingeklebt werden. Ein Foto oder eine Zeichnung der dazu passenden Pflanze, macht das Bild rund. Eine schöne Beschäftigung für Herbst- und Wintertage für alle, die schon immer etwas genauer hinschauen wollten.
Ziersträucher pflanzen
Die beste Pflanzzeit für laubabwerfende Ziersträucher ist der Monat Oktober. Werden die Gehölze bis Mitte Oktober gepflanzt, entwickeln sie bis zum Eintritt stärkerer Fröste noch so viele Faserwurzeln, dass im Frühjahr gleich das Wachstum einsetzt. Erkundigen Sie sich vor dem Pflanzen über die endgültige Wuchshöhe und -breite, und wählen Sie den Pflanzstandort dementsprechend aus. Bodenvorbereitung und Düngung sind für Ziersträucher ebenso wichtig wie für Obstgehölze. Wichtig ist den Boden rund um den frisch gesetzten Strauch vor den ersten Frösten zu bedecken. Die Bodendecke, z.B. aus einer Schicht Laub, angetrocknetem Rasenschnitt oder Kompost verhindert ein schnelles Eindringen des Frostes und hält die Feuchtigkeit länger im Boden. Im kommenden Frühjahr wird nicht zersetztes Laub an wärmer werdenden Tagen entfernt, Mulch aus Rasenschnitt oder Kompost vorsichtig in den Boden eingearbeitet. Ziersträucher werden beim Pflanzen zurückgeschnitten, um ein Gleichgewicht zwischen Wurzeln und Zweigen herzustellen. Je nach Wuchskraft nimmt man alle Triebe auf zwei Drittel ihrer Länge zurück. Schwach wachsende Gehölze werden stärker zurückgeschnitten. Nach der Pflanzung wird gründlich gewässert.
Totholz als Lebensraum im Garten stehen lassen
Wer mit wenig Aufwand viel Gutes tun möchte, kann im Falle des Absterbens eines Gehölzes, z.B. eines alten Obstbaumes, einfach aufs Fällen verzichten und das stehende Totholz im Garten an Ort und Stelle belassen. Denn nicht nur liegendes Totholz, wie Totholzhecken oder Asthaufen, stellen ideale Lebensräume für vielerlei Gartenbewohner dar. Ökologisch sehr wertvoll ist auch stehendes Totholz – hier tummelt sich das Leben. Viele Käferarten beispielweise nutzen abgestorbene Bäume, um sich zu vermehren. Käferlarven fressen Gänge in den Stamm, verpuppen sich dort und schaffen so gleichzeitig einen neuen Lebensraum für andere Insekten. Die hinterlassenen Gänge werden anschließend gern von Wildbienen als Bruthöhle nachgenutzt und dienen als idealer winterlicher Rückzugsort. Ist ein großes Gehölz im Garten eingegangen, genügt es daher die Krone etwas einzukürzen und Äste zurückzuschneiden, die drohen abzubrechen. Mit einer darunter angelegten Blühwiese, kann auch ein abgestorbener Baum im Garten zu einem echten Blickfang werden.
Quelle: Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.,
Text: S. von Rekowski
Tipp 2022: Wenn Sie Ihre Sommerblumen selbst vermehren möchten, dann lassen Sie die Samen so lange an der Pflanze ausreifen, bis sie vollkommen trocken sind. Denn zu früh geerntete Samen haben die vollständige Samenreife noch nicht durchlaufen und würden nach der Aussaat im kommenden Frühjahr nicht keimen. Die Samenernte erfolgt an einem trockenen Tag. Bereiten Sie kleine Sammelbehälter vor, die Sie beschriften und ggf. mit einem Foto der Pflanze versehen. So wissen Sie auch noch im kommenden Frühjahr, um welche Pflanze es sich handelt. Lagern Sie die Samen bis zum Aussaatzeitpunkt an einem dunklen, trockenen und kühlen Ort.
Wurzelnackte Obstgehölze pflanzen
Der Herbst ist die beste Pflanzzeit für alle Obstgehölze. Da die Bäume ihr Laub bereits abgeworfen haben, stecken sie ihre ganze Energie in die Bildung von Wurzeln. Wurzelnackte Gehölze, das heißt Pflanzen, die ohne Ballen oder Topf verkauft werden, werden ausschließlich im Herbst gepflanzt. Der Boden ist im Oktober noch warm genug und Bodenfröste lassen in den meisten Regionen noch etwas auf sich warten. Den Obstgehölzen bleibt also noch ausreichend Zeit zur Bildung von Feinwurzeln. Das Pflanzloch sollte entsprechend der Wurzellänge tief und breit genug ausgehoben werden. Um Staunässe bei schweren Böden zu vermeiden, lockern Sie den Boden gut auf. Bei sandigen Böden gilt es zu verhindern, dass das Wasser zu schnell versickert. Ein solcher Boden sollte mit Kompost versorgt werden. Zum Schutz gegen Wühlmäuse können Sie das Pflanzloch mit feinmaschigem Draht auskleiden. Anschließend setzen Sie das Obstgehölz ein und füllen das Pflanzloch mit Erde auf. Nun kräftig angießen. In sehr trockenen Gegenden unterstützen Sie das Wurzelwachstum, indem Sie in den ersten Wochen regelmäßig wässern.
Kübelpflanzen überwintern
Manchmal kann es schneller frostig werden, als man sich vorstellen kann. Gut, wenn das Winterlager für frostempfindliche Kübelpflanzen schon vorbereitet ist. Es muss möglichst hell, kühl (10 °C) und trocken sein. Sobald die Kübelpflanzen ins Überwinterungsquartier eingezogen sind, sollte es regelmäßig gelüftet und die Pflanzen auf Schädlinge kontrolliert werden. Gießen nicht vergessen, jedoch in größeren Abständen. Denn die Pflanzen befinden sich in einem Ruhezustand. Zu viel Gießwasser und zu hohe Temperaturen führen zu unerwünschtem Wachstum, so genannter Geiltriebe, und schwächen die Pflanzen unnötig. Kübelpflanzen, die im Freien überwintern müssen, sollten rundum mit Luftpolsterfolie, Jutegewebe oder anderen wärmeisolierenden Materialien eingewickelt werden. Anders als im natürlichen Boden friert der Boden im Kübel schneller durch, was den Wurzelballen im Gefäß gefährdet und so zum Totalausfall der Pflanze führen kann. Auch hier an wärmeren, trockeneren Tagen das Gießen nicht vergessen.
Frühblüher für jeden Standort
Wer im Frühjahr blühende Beete in seinem Kleingarten haben möchte, sollte schon jetzt die Zwiebeln in den Boden setzen. Sie sollten etwa doppelt so tief eingepflanzt werden, wie sie lang sind. Der Boden sollte vorab gut aufgelockert und mit etwas Kompost versorgt werden. Die Zwiebeln anschließend mit der Sprossachse nach oben in den Boden einsetzen, mit Erde bedecken und gut angießen. Der ideale Standort für Winterlinge liegt am Rand von laubabwerfenden Gehölzen, die im Sommer kühlen Schatten spenden. Narzissen benötigen sonnige Standorte, gedeihen im Halbschatten am Rande von Gehölzgruppen allerdings genauso gut. Tulpen und Krokusse sind wahre Sonnenanbeter und lieben sonnige Standorte. Wer in seinem Garten mit Wühlmäusen zu kämpfen hat, kann seine Frühjahrsblüher vorsorglich in Pflanzkörbe setzen oder die Pflanzlöcher mit feinmaschigem Draht auskleiden, bevor die Zwiebeln in den Boden kommen.
Quelle: Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.,
Text: S. von Rekowski
Tipp 2021: Wenn der Fruchtfall bei Quitten einsetzt oder die gelbe Schale der Früchte aufhellt, kann geerntet werden. Verarbeiten Sie die Früchte rasch, da bei zu langer Lagerung Fleischbräune einsetzen kann und der Aromaverlust erhöht wird. Reife Quitten halten sich etwa 7 Tage im Kühlschrank. Ohne Kühlung sind es etwa 3 Tage. Quitten können unter anderem zu Saft, Gelee oder Marmelade verarbeitet werden.
Empfindliche Knollen und Zwiebeln ausgraben und einlagern
Einige Zwiebel- und Knollenpflanzen sind nicht winterhart und sollten vor dem Winter ausgegraben und trocken und kühl, aber frostfrei gelagert werden. Dahlien und Indisches Blumenrohr werden gerodet, wenn die ersten Fröste ihr Laub braun färben. Gladiolen sollten hingegen schon im Oktober aus der Erde genommen werden. Das gleiche gilt für Montbretien – sie halten zwar einstellige Minustemperaturen aus, sind allerdings trotzdem sehr empfindlich, falls es kälter werden sollte. Schneiden Sie Laub und Blütenstände 2–3 cm der Pflanzen über der Bodenoberfläche ab. Mit einer Grabegabel vorsichtig aus dem Boden heben. Verwenden Sie keinen Spaten, da die Knollen und Zwiebeln verletzt werden könnten. Diese sollten nun vorsichtig von Erdresten gereinigt und trocken und kühl (etwa 10°C) in Kisten oder Stellagen eingelagert werden. Das Winterlager sollte regelmäßig gelüftet und die Knollen und Zwiebeln ab und an auf Schimmelpilzbefall kontrolliert werden.
Schneeglöckchen pflanzen
Wie Tulpen, Narzissen oder Blausterne, werden auch die Zwiebeln der Schneeglöckchen vor den ersten Frösten zwischen September und Oktober gepflanzt. Üppig in Tuffs verteilt, gehören Schneeglöckchen zu den ersten blühenden Pflänzchen im Garten. Schon im Januar schaffen sie es, mit ihren Blütenköpfchen Schneedecken zu durchbrechen. Die Zwiebeln erwerben Sie am besten bei einem Gartenfachmarkt Ihres Vertrauens, sobald sie angeboten werden. Prüfen Sie mit leichtem Druck auf die Zwiebeln, ob sie sich fest anfühlen und gesund aussehen. Wählen Sie einen langfristigen Standort für ihre Schneeglöckchen aus. Dann entwickeln sich durch Versamung oder Brutknollen im Laufe der Zeit dichte Horste. Lichter Schatten und humusreiche Erde reichen den anspruchslosen Schneeglöckchen aus, um sich gut entwickeln zu können. Besonders zeitig im Jahr aktive Insekten wie Hummeln nutzen die ab Februar blühenden Frühblüher, um nach den kalten Monaten wieder schnell ihre Energiespeicher auftanken zu können.
Laub in allen Beeten nutzen
Eine Schicht aus Blättern ist der ideale Frostschutz vor allem für Kräuter, aber auch kälteempfindliche Stauden, wie etwa das Pampasgras. Himbeeren, Erdbeeren und andere BeerenobstArten mögen Laub als Mulchschicht auf dem Boden, das entspricht ihren natürlichen Lebensbedingungen im Wald und schützt ihren Wurzelbereich, da Beerenobst zu den Flachwurzlern gehört. Falllaub kann überall im Garten auf den Beeten verteilt werden. Es schützt den Boden vor starkem Frost, vor Austrocknung, aktiviert das Bodenleben, und versorgt den Boden durch Abbauprozesse mit Nährstoffen, die die Pflanzen in der kommenden Saison gut nutzen können. Das überschüssige Laub kann als Laubhaufen im Garten verbleiben und bietet so Igeln, Kröten und anderen Nützlingen im Garten einen Unterschlupf im Winter
Quelle: Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.,
Text: A. Gelhaar, S. von Rekowski
Tipp 2020: Wer Singvögel im Garten unterstützen möchte, kann schon jetzt neue Nistkästen aufhängen. Diese dienen verschiedenen Höhlenbrütern bereits im Winter als Nachtquartier. Wichtig: Das Flugloch sollte entgegen der Hauptwetterrichtung nach Südosten oder Osten zeigen. Auch Fledermäuse oder Siebenschläfer (beide Säuger stehen unter Naturschutz) benutzen Nistkästen im Garten gern als Quartier für den Winterschlaf.
Knollensellerie lagern
Knollensellerie wächst zwar bis in den Oktober hinein, sollte jedoch vor dem Auftreten erster Fröste geerntet werden. Da die Knollen zum Teil über dem Boden stehen, leiden diese bereits bei wenigen Minusgraden. In gefrorenem Zustand darf der Sellerie nicht geerntet werden. Beim Ernten dürfen weder die Knollen noch die Herzblätter beschädigt werden. Dazu wird mit der Grabegabel ausreichend tief unter die Knolle gestochen und diese aus dem Boden gehoben. Alle anhaftenden Erdreste werden vorsichtig abgeschüttelt, die Blätter bis auf die Herzblätter vorsichtig mit der Hand und die Wurzeln mit einem scharfen Messer eingekürzt. So vorbereit werden die Knollen im Keller in Sand oder in eine mit Stroh geschützte Erdmiete im Garten eingelagert.
Quitten ernten
Quitten gehören zu den letzten Früchten im heimischen Erntekalender. Geerntet wird Mitte Oktober, wenn der erste Fruchtfall einsetzt. Für die Verarbeitung der Früchte zu Gelee und Kompott dürfen sie nicht zu reif geerntet werden, weil sonst das in den Früchten vorhandene Pektin zu stark abgebaut ist und deshalb die Gelierwirkung nachlässt. Bei zu spät geernteten oder zu lange gelagerten Früchten erhöht sich dagegen die Gefahr von Fleischbräune. Birnenquitten reifen in der Regel früher als Apfelquitten. Fallobst und beschädigte Früchte sollten sofort verbraucht werden, da sie trotz ihrer Härte schnell faulen. Gesunde, knapp reif geerntete Früchte lassen sich bis zu zwei Monaten lagern. Quitten verströmen einen angenehmen Duft in Wohnräumen, sollten aber getrennt von weiterem Obst gelagert werden. Ihr starkes Aroma beeinträchtigt andere Früchte.
Ziersträucher pflanzen
Die beste Pflanzzeit für Laub abwerfende Ziersträucher ist Mitte Oktober. Die Sträucher entwickeln dann bis zum Eintritt stärkerer Fröste noch so viele Faserwurzeln, das im kommenden Frühjahr sofort das Wachstum einsetzt. Bodenvorbereitung und Düngung sind bei Ziersträuchern genauso wichtig wie bei Obstgehölzen. Dazu zählen das Feuchthalten der Wurzeln bis zur Pflanzung, festes Anpflanzen (Antreten) und gründliches Wässern, damit die Wurzeln sofort guten Kontakt zum Erdreich erhalten. Eine dicke Mulchdecke aus Rohkompost schützt vor frühen Frösten und hält den Boden feucht.
Kübelpflanzen einräumen
Kübelpflanzen müssen rechtzeitig ins Winterquartier geräumt werden. Auch Arten, die kurzfristige Nachtfröste bis minus 5°C vertragen wie etwa Bleiwurz, Aukube, Oleander, Myrte oder Zwergpalme sollten schon jetzt an geschützte Stellen im Freien platziert werden, bis kalte Temperaturen und Dauerniederschläge eine Aufenthalt im Winterquartier notwendig machen. Dort stehen Kübelpflanzen besser kühl und hell, als warm und dunkel. Generell gilt, dass die Pflanzen so spät wie möglich hereingeholt werden sollten. Die Triebe können so gut ausreifen. Außerdem sind die Klimabedingungen in den meisten Winterquartieren für die Pflanzen nicht optimal. Deshalb sollte der Aufenthalt dort so kurz wie möglich sein. Vorher werden die Pflanzen auf Schädlingsbefall untersucht. Gegossen wird vorsichtig und höchstens einmal wöchentlich.
Quelle: Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.,
Text: T. Wagner